Das Mitteldeutsche Internetforum beteiligt sich mit 2 Veranstaltungen an der CryptoCon15, einer Veranstaltung des Sublab e. V. in Kooperation mit dem Bündnis Privatsphäre Leipzig e. V.
7. 5. bis 10. 5. 2015, Westwerk, Karl-Heine-Straße 93, Leipzig, Details: https://www.cryptocon.org/15/
Vom 7. bis 10. Mai 2015 lädt der Leipziger Hackerspace sublab e. V. zur CryptoCon15 ins Westwerk ein. Die jährliche Veranstaltung findet bereits zum dritten Mal statt. Im Fokus stehen vier Tage lang Kryptografie, praktische Verschlüsselung, dezentrale Kommunikationsstrukturen, Rechts- und Regulierungsfragen in der digitalen Gesellschaft, Datenschutz und Privatsphäre, offene Hardware, Hacktivism, Angriffszenarien auf IT- und Kommunikationssysteme sowie Sicherheitslösungen und -protokolle.
Das Mitteldeutsche Internetforum beteiligt sich in diesem Jahr mit 2 Veranstaltungen:
Internet Governance: Wer regiert das Internet?
Samstag, 9. 5. 2015, 14.00 Uhr
»Internet Governance« und »multistakeholder« sind aktuell die Schlagworte wenn es um Fragen der Internetregulierung geht. Regulierung?? Internet?? Ist das nicht ein Widerspruch in sich?
Welche Regulierungsnotwendigkeiten und –mechanismen es derzeit rund um das World Wide Web gibt, wie gut sie funktionieren und welche Herausforderungen es gibt soll der 30 minütige Impulsvortrag klären. Wer mehr mit den Akronymen ICANN, IGF, IETF, ITU u.ä. vertraut ist oder mehr darüber erfahren möchte sollte diesen Vortrag besuchen.
Der Leipziger Prof. Wolfgang Kleinwächter – ICANN Direktor, Lehrbeauftragter der Universität Aarhus und international anerkannter Experte – wird in einem kurzweiligen Vortrag Aufschluss geben und Fragen beantworten.
Das Recht auf Vergessenwerden
Samstag, 9. 5. 2015, 17.00 Uhr
WIKIPEDIA sagt dazu:
»Das Recht auf Vergessenwerden soll sicherstellen, dass digitale Informationen mit einem Personenbezug nicht dauerhaft zur Verfügung stehen. Das Recht auf Vergessenwerden wird zuweilen verkürzt und unrichtig als »Recht auf Vergessen« bezeichnet. Weil sich das Recht auf elektronisch gespeicherte Daten bezieht, spricht man auch vom »digitalen Radiergummi«.
Der Begriff des Rechts auf Vergessenwerden geht auf den Rechts- und Politikwissenschaftler Viktor Mayer-Schönberger zurück. Er schlägt vor, elektronisch gespeicherte Informationen mit einem Ablaufs- oder Verfallsdatum auszustatten. Nach Ablauf dieses Datums soll die Information durch ein Programm oder das Betriebssystem des Computers automatisch gelöscht werden.«
Spätestens seit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) auf die Klage eines spanischen Bürgers, der eine 15 Jahre zurück liegende Geschichte im Internet unauffindbar machen wollte, ist Bewegung in die Diskussion gekommen. Der EuGH entschied auf Grundlage der Richtlinie 95/46/EG der Kommission dass unter bestimmten Voraussetzungen Verweise zu personenbezogenen Daten auf den Ergebnislisten der Suchmaschinen gelöscht werden können. Die letztendliche Entscheidung über die Löschung der Verweise (Links) überließ er dabei den Suchmaschinenanbietern selbst und gab ihnen damit eine Verantwortung über die verbreiteten Inhalte. Dies entspricht jedoch nicht dem originären Geschäftsmodell der Suchmaschinenanbieter und der Einsatz bzw. die Verantwortung von sogenannten »Lösch-Beiräten« ist mit vielen Fragen belegt.
Dieser und weiteren Fragen wollen wir in der Diskussion auf den Grund gehen und haben die folgenden Diskutanten eingeladen:
- Dr. Nikolai Horn, Philosoph und wissenschaftlicher Referent der Stiftung Datenschutz
- Lorena Jaume-Palasí, Politologin, Privatheit- und Öffentlichkeitsethik, LMU
- Andreas Schurig, Sächsischer Datenschutzbeauftragter
- Thoralf Schwanitz, Google Public Policy & Government Relations Counsel
- Moderation: Sandra Hoferichter, Medienstadt Leipzig e. V.
Die CryptoCon startet am 7. 5. mit dem Film »Citizenfour« im cineding in Leipzig-Plagwitz. Am 8. 5. folgt am selben Ort »Überwachung. Die lange Filmnacht« bei der »Brazil«, »V wie Vendetta« und »M – eine Stadt sucht einen Mörder« zu sehen sein werden. Am 9. und 10. 5. stehen Vorträge, Podiumsdiskussionen und Workshops auf den Programm. Detaillierte Informationen finden sich auf der Website der CryptoCon15.